Schwarzwildreport – Vier Jahre unter Wildschweinen
von Heinz Meynhardt
Nur wenigen Zoologen gelang es, in die Rudel, Horden oder Familienverbände von sozial lebenden Wildtieren aufgenommen zu werden. So wurde es seinerzeit wie eine Sensation empfunden, als die Goodalls vom Leben unter wilden Schimpansen berichteten. Niemals hätte man aber geglaubt, daß sich im Rahmen der Möglichkeiten, die in Europa noch gegeben sind, ein ähnlicher Kontakt und vergleichbare Ergebnisse mit heimischen Wildtieren gewinnen lassen. Dennoch ist das, was niemand für möglich gehalten hatte, in einem unserer Jagdreviere eingetreten: ein Amateurbiologe hat über eine Ablenkfütterung Kontakt zu einer Rotte Sauen gewonnen und solange an der Vertiefung dieses Kontaktes gearbeitet, bis er als gleichberechtigtes Mitglied in diese Rotte aufgenommen wurde. Heinz Meynhardt hat diese einmalige Chance genutzt und in wissenschaftlich ernsthafter Arbeit Beobachtungen und Experimente in «seiner» Wildschweinrotte nach verhaltenskundlichen Gesichtspunkten durchgeführt und ausgewertet. Er selbst ist Elektromeister, beschäftigt sich doch bereits seit frühester Jugend mit Enten-, Gänse-, Sittich- und Hundezucht. Er gilt als anerkannter Vogel- und Hundezüchter.
Dem Fernsehpublikum ist er bereits als Tierfilmautor bekannt und seine Schwarzwildfilme fanden natürlicherweise eine große Resonanz. Aufgrund der Bedeutung seiner Arbeit mit den Wildschweinen wurde Heinz Meynhardt vom Institut für Forstwissenschaften in Eberswalde das weitere Studium des Sozialverhaltens «seiner» Rotte im Rahmen eines Forschungsauftrages angetragen. In der vorliegenden Darstellung berichtet er in spannender, humorvoller und dennoch sachlicher Art von den Erlebnissen mit «seinen» Schweinen. Dem Laufe der Entwicklung – von der Aufnahme in die Rotte bis zur Rauschzeit und der Aufzucht der Frischlinge – folgend, kommen dabei all die vielen Ereignisse zur Sprache, die sein Leben unter den Wildschweinen so interessant machten.
(Quelle: Klappentext)